Am 16. Januar 2020 wurden die neuen Schottel-Ruderpropeller eingesetzt. Der Fertigstellung des Maschinenraums im MS Arenenberg konnte somit angegangen werden. Das 1983 erbaute Motorschiff Arenenberg erhielt im Winterhalbjahr 2019/2020 eine technische Rund-um-Erneuerung für 1,5 Millionen Schweizer Franken. Sowohl die leistungsstarken Motoren, Schottelruderpropeller-Antriebe und Generatoren sowie die gesamte technische Steuerung und Gerätschaft im Steuerhaus wurden überholt. Von Oktober 2019 bis April 2020 führten URh-Nautiker und externe Fachkräfte gemeinsam alle Arbeiten in der URh-eigenen Werft in Langwiesen aus. Dank der neuen Motoren kann von einer Reduktion des Treibstoffverbrauchs und damit ökologischeren Einsatzes des Schiffes ausgegangen werden. Auch die Wartungskosten reduzieren sich, da baugleiche Teile sowohl im MS Arenenberg und MS Schaffhausen im Einsatz sind.
In 8 Wochen zwei komplett neue Motoren und Antriebe eingebaut
Im Oktober und November 2019 erfolgte der sowohl der Rückbau des Steuerhauses wie auch des Maschinenraums im Motorschiff Arenenberg durch URh-Mitarbeitende. Gleichzeitig wurden Öffnungen in den Schiffsrumpf geschnitten, um Platz für den Einbau der neuen Schottelbrunnen zu schaffen. Facharbeiter der beauftragten ÖSWAG bereiteten ab Dezember das kalibrierte Motorenfundament vor, welches nach dem Einsetzen der Schottel-Ruderpropeller verschweisst wurde. Bis Ende Januar 2020 wurden die neuen Antriebe und Motoren in den Maschinenraum fertig eingebaut. Worauf die erste Prüfung durch das Bundesamt für Verkehr (BAV), Abteilung Schifffahrt, erfolgte.
Die fabrikneuen Schottel-Ruderpropeller (SRP) mit fünf Propellerblättern wurden am 13. Januar 2020 angeliefert. Davor reinigte das URh-Personal die Schotte. Isolierungen und Abdichtungen sowie das Steuerhaus wurden erneuert. Rund 6,5 Kilometer neue Kabel verlegten die Arbeiter durch das ganze Schiff. Ein Grossteil der Arbeitszeit wurde für die neue Isolierung des Maschinenraumes aufgewendet.
Bauabschluss mit Abnahmefahrt durch das Bundesamt für Verkehr (BAV)
Mit dem Einbau der zwei neuen 500-PS starken Scania-Motoren kehrte auch das Herz der Arenenberg in den Maschinenraum zurück. Zusätzlich wurden Partikelfilter installiert und die gesamte Schiff-Steuerung angeschlossen. Unter der Bauleitung vom erfahrenen Herbert Rispy, Leiter Betrieb und Werft URh, konnte die Neumotorisierung des MS Arenenberg im Zeitplan und unfallfrei umgesetzt werden.
Am 17. März 2020 stand die Abnahmefahrt mit dem Bundesamt für Verkehr (BAV) an. Der Umbau ist aber erst mit Erhalt des neuen Schiffsausweises abgeschlossen und genehmigt. Diesen Ausweis erhielt die URh am 15. April 2020 zurück. Das Schiff darf nun wieder mit Passagieren unterwegs sein.
Weshalb eine Neumotorisierung des MS Arenenberg nötig wurde
Die Ersatzteilbeschaffung für die Steuerung des 1983 erbauten MS Arenenberg gestaltete sich immer schwieriger. Auch die Motoren kamen nach 36 Jahren und rund 550'000 Fahrkilometern an ihr Lebensende. Um den störungsfreien Kursschiff-Einsatz auch in der Saison 2020 zu garantieren, investierte die URh 1,5 Millionen Schweizer Franken in die technische Generalüberholung des MS Arenenberg. Dabei konnte die Projektleitung von Erfahrungen bei der Neumotorisierung des MS Schaffhausen (2017/2018) profitieren. Vorteilhaft sind für die URh nebst den baugleichen Motoren und Antrieben in beiden Schiffen auch die Vereinheitlichung der Ersatzteilbeschaffung und -lagerung. Zudem kann von einem rund 20% Rückgang des Treibstoffverbrauchs mit den neuen Motoren ausgegangen werden.
Dieser Film gibt Einblick in eine Neumotorisierung
Dies am Beispiel der Neumotorisierung MS Schaffhausen, 2017/2018
Tage der offenen Werft - Einblick in die Hellinghalle
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